Shopping boulevard C/ La Naval
Chinese discount shops
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Im Gegensatz zur Fussgängerzone und Einkaufsstrasse Calle Mayor de Triana in der Altstadt von Las Palmas, ist die Calle Rejon staubiger, schmutziger, heruntergekommener, lauter aber dafür umso internationaler. Sie spiegelt das Ambiente der Hafengegend in bunter und multikultureller Art und Weise wieder. Diese Strasse ist jedoch auch Zeuge der touristischen Vergangenheit von Las Palmas de Gran Canaria. Zahlose Geschäfte mit jahrzehntelanger Tradition fielen der ab den 70er Jahren einsetzenden Verlagerung des Tourismus in den Süden der Insel zum Opfer und sind heute geschlossen.
Wer nach Marken-Produkten und Eleganz sucht, ist hier sicherlich am falschen Platz. Vielmehr lädt diese Einkaufsstrasse zu einer Erkundungstour durch vor allem asiatische Produkte, Kopien von Markenprodukten (Adidas heisst hier "bolaites" und Fila "EETA"), Schmuck, Sonnenbrillen, Baseball-Kappen, Elektronik-Ware und exotischem Lebensmitteln ein.
Hinter der unscheinbaren Fassade des Mini Mercado Enrique zum Beispiel versteckt sich ein chinesischer Lebensmittelmarkt. Hier bekommen sie Produkte zu Gesicht, die den normalen Durchschnitts-Mitteleuropäer ins Staunen beziehungsweise Rätselraten bringen. Ist das eine Frucht oder Nudeln? Isst oder trinkt man das? Leider darf man keine Fotos machen, verrät uns der junge Angestellte des Laden: "… keine Fotos machen, dem Chef nicht gefallen … Lamera (Kamera) filmt alles …"
Auf elegante Präsentation wird in den Läden des Calle Rejon wenig Wert gelegt, denn das meiste wird in Drahtkästen, Kartonschachteln oder Kleiderbügeln feil geboten. Wer aber Ohren und Augen offen hält, kann so manches Schnäppchen oder manche Ausgefallenheit erwerben - wie Hawaii Hemden mit feuerspeienden Drachen, ein Fussmassagegerät um 20 Euro oder eine Schokolade aus Taiwan.
Die Strasse Calle Rejon und deren Gebäude schwankt zwischen Verfall und Aufbruchsstimmung, zwischen Baracke und Glaspalast, denn neben modernen Bauten ist auch so manches Architektonische zu finden, dass weniger mit einem Haus als mehr mit einer Ruine zu tun hat. So manch verschlossene und verrostete Tür weist darauf hin, dass das Geschäft hier in den letzten Jahren vielleicht nicht immer fabelhaft lief - für Fotografen und Wertschätzer der "Schönheit des Verfalls" ein wahres Paradies.
Auch ein Blick oder das Lenken der Aufmersamkeit von den Waren und Geschäften auf die Gesichter, der durch die Strasse wandelnden Menschen, zahlt sich aus. Es kann schon mal passieren, dass man binnen 20 Meter Gesichtszüge aus 4 verschiedenen Kontinenten erspäht. Auch die Armut, die im Stadtviertel La Isleta Teil des Alltages ist, schwappt aus den engen, heruntergekommenen und chaotischen Gassen dieses Stadtviertels in die Einkaufsstrasse Calle Rejon. Fast zahnlose Gesichter, Bettler, von der Sonne geberte Gesichtszüge von Obdachlosen und so manch seltsame Gestalt sieht man in dieser Gegend, die wenig mit dem nur wenige Meter entfernten und für den Tourimsu gestylten Canteras Strand zu tun hat.
Attraktiv macht diese Einkauffstrasse auch seine Nähe zu wirklich tollen Sehenswürdigkeiten, die nicht jeder Tourist kennt. So zum Beispiel das Schloss Castillo de la Luz, der Hafen Puerto de la Luz, der Canteras Strand und der rund 2km entfernte Confital Strand auch welchem sich auch der Surfspot El Confitalbefindet.