Vegueta - die Altstadt Las Palmas de Gran Canaria
In den Vierteln Vegueta und Tirana findet man die meisten Sehenswürdigkeiten
Zur Altstadt von Las Palmas werden heute meist die beiden Viertel Vegueta und Triana gezählt. Die eigentliche Altstadt Vegueta, gegründet 1478 war die erste spanische Kolonialstadt, Vorbild für alle späteren Städte des spanischen Kolonialreiches. Als Vegueta im 16.Jahrhundert zu klein wurde, entstand Triana, das sich rasch zum neuen wirtschaftlichen Zentrum der Stadt einwickelte.
Den Rundgang durch die Altstadt beginnt man am besten an der Kathedrale Santa Ana, deren mächtige Türme die gesamte Altstadt beherrschen. Vom Turm der Kathadrale (Aufzug) hat man einen weiten Blick über die Altstadt und die angrenzenden Viertel. An der von Palmen bestandenen Plaza Santa Ana stehen sich Kathedrale und Bischofspalast als Symbol der geistlichen Macht und die Casas Consistoriales, der ehemalige Verwaltungssitz der spanischen Statthalter gegenüber, später war darin lange Zeit das Rathaus, heute dient das Haus nur noch repräsentativen Zwecken. Weitere hochherrschaftliche Häuser säumen den Platz; auch die Bronzeskulpturen der berühmten kanarischen Hunde stehen dort.
Eine kurze Straße führt neben den Casas Consistoriales zur baumbestandenen Plaza Espíritu Santo mit einem schönen Brunnen und der kleinen Kirche Espiritu Santo. Dort sollen frueher die Sklaven, die nicht am Gottesdienst in der Kathedrale teilnehmen durften, gebetet haben.
Wenn Sie die Calle Castillo weiter hinaufgehen, kommen Sie zum Centro de Cultura San Martín, einem ehemaligen Hospital von 1786, das umfassend restauriert und zu einem Kulturzentrum umgebaut wurde. Auch wenn man keine Ausstellung besuchen will, lohnt es sich, einen Blick in die Innnenhöfe und die Kapelle zu werfen. Von der gegenüber liegenden Straßenseite hat man einen schönen Bick auf die an den steilen Hängen gegenüber liegenden Viertel San Nicolás und San Juan.
Gehen Sie danach auf der Calle Castillo zurück und nehmen Sie die parallel zur Plaza Santa Ana verlaufende Straße Espiritu Santo bis zurbrunnengeschmückten Plaza del Pilar Nuevo. Das Haus mit dem schönen Portal ist die Rückseite des Kolumbus-Hauses, der Casa Colón, Der Eingang ist auf der anderen Seite. Das Museum lohnt unbedingt einen Besuch.
Während Kolumbus in der Casa Colon nie gewesen sein kann, da das Haus in der heutigen Form erst später erbaut wurde, kann er in der Kapelle, an deren Stelle heute die kleine Kirche Ermita San Antonio Abad am gleichnamigen Platz durchaus gebetet haben, bevor er 1492 zur Atlantiküberquerung aufbrach. Eine Plakette an der Kirche weist auf den Besuch hin
Bummeln Sie nach dem Besuch der Casa Colon am besten einfach ein wenig durch die umliegenden Straßen mit den alten Kolonialhäusern; sehr schön die Calle de los Balcones. Vielleicht haben Sie Glück und das eine oder andere Tor ist geöffnet, so dass Sie koennen in einen der Innenhöfe schauen können. Drei der alten Kolonialhäuser in der Calle Balcones wurden sehr geschickt in das Museum für moderne Kunst - Centro Atlántico de Arte Moderno CAAM - integriert. Wenn Sie von da weiter in Richtung Mercado de la Vegueta gehen, stoßen Sie auf die Calle Mendizabel. Dort gibt es mehrere Restaurants und Bistros in denen Sie sich stärken können; auch im Markt selbst gibt es einige Stände, an denen man etwas essen kann.
Um von dort in die neuere Altstadt Triana zu kommen, müssen Sie die breite Autostraße überqueren. Sie verläuft genau dort, wo früher der Fluss Guiniguada verlief, der die beiden Stadtteile trennte. Schräg gegenüber des Marktes sehen Sie das Theater Pérez Galdós, benannt nach einem bekannten spanischen Dichter, der in Las Palmas geboren wurde. Wenn Sie sich links wenden, kommen Sie auf die schattige Plaza de las Ranas, so genannt nach einem mit Fröschen verzierten Brunnen.
Trinken Sie ihren Kaffee in einem der zahlreichen Straßencafes dort oder an der weiten Plaza Cairasco. Die man erreicht man, indem man die Hauptstraße ein Stück weiter hinauf geht und sich dann rechts wendet. Schöner als die Hauptstraße ist die parallel dazu verlaufende Calle Remedios mit ihren schönen alten Häusern, die ebnefalls auf dem Platz endet.
Beherrscht wird der Cairasco-Platz vom Gabinete Literario, dem Sitz des literarischen Kabinett, einem wunderschönen Jugendstilgebäude. In den Terrassencafes des Gabinete oder des sehr beliebten Hotels Madrid - rechts davon -, kann man gut auch länger verweilen, etwas essen oder nur einen Kaffee trinken.
Nur durch eine Straße getrennt geht die Plaza Cairasco in die langegestreckte, von Lorbeerbäumen umsäumte Alameda de Colón über. Begrenzt wird der Platz am unteren Ende von einem schönen Kolonialbau, früher ein Hotel, heute Sitz des CICCA, einem Kulturzentrum, in dem es oft interessante Ausstellungen gibt. Am oberen Ende des Platzes steht die Kirche San Francisco de Asis, eine der ersten Kirchen, die nach der Stadterweiterung außerhalb Veguetas errichtet wurden. In ihr steht die Statue der Virgen de la Soledad de la Porteria, ein Bildnis der Jungfrau, die auf auf Gran Canaria große Verehrung genießt. Leider ist die Kirche nur unregelmäßig geöffnet.
Nach der Kaffeepause gehen Sie links am Gabinete Literario vorbei durch die Calle General Bravo bis zum Palacete Rodríguez Quegles, einem schönen Bau im Stil des Modernismus, des spanischen Jugendstils. Ein reicher kanarischer Unternehmer gab den Palast 1902 anlässlich seiner Heirat erbauen ließ.
Wenn Sie danach rechts eine der Nebenstraßen heruntergehen, stoßen Sie bald auf die Shoppingmeile Calle Mayor de Triana. Es lohnt sich aber, vorher einen kleinen Umweg über die Calle Cano zu machen mit einigen schönen alten Häusern. Eines davon ist das Geburtshaus des Dichters Pérez Galdós, in dem sich das Museo Pérez Galdós. Auch wenn sie den Dichter nicht kennne, ist ein Besuch durchaus interessant, denn das Haus ist ein gutes beisspiel für bürgerliche Wohnkultur auf den Kanaren im 19. Jh.
Lassen Sie noch genügend Zeit für den Bummel über die Calle Mayor de Triana, kurz Triana genannt. Sie ist die zentrale Ader des Viertels, eine belebte Fussgängerzone, mit zahlreichen Geschäften und Gastronomiebetrieben. Während auf der Hauptstraße alle großen spanischen Modeketten (wie Zara, Mango) und auch einige internationale Markenläden (z.B. H&M) zu finden sind, haben sich in den Seitenstraßen viele kleinere, z.T. originelle Läden angesiedelt. Ein Bummel durch diese Straßen lohnt also unbedingt.
Am Ende der Fussgägerzone stoßen Sie dann auf die großzügige, palmenbestandene Plaza San Telmo. Von dort können Sie dann den Bus zurück nach Canteras oder vom unterirdischen Busbahnhof zurück nach Playa del Inglés/Maspalomas fahren. Vielleicht trinken Sie vorher noch etwas in dem reichverzierten Jugendstilcafé auf dem Platz.